Feiertage und Brückentage
Tolle Zeit, schwierige Zeit
Alle, wirklich alle, freuen sich auf die sich häufenden Feiertage, die meist im Mai und Juni sind: Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam. Nach Pfingstmontag ist hier in NRW in der Regel meist der Dienstag frei. Viele Schulen nutzen die an den Donnerstagen stattfindenden Feiertage, um lange Wochenenden zu kreieren und beschließen Jahr für Jahr, die flexiblen Ferientage dafür zu nutzen. Ein Geniestreich?
Frei zu haben ist toll
Frei zu haben ist toll. Für Lehrer wie Schüler. Für alle Menschen. Für mich, für dich. Lass uns doch einmal auf die Stimmen hören:
Lehrer: “Man kann richtig gut abschalten (oder Klassenarbeitenberge abarbeiten) und regenerieren (oder Klassenarbeitsberge abarbeiten). Auf jeden Fall kann man so oder so einen guten Abstand kriegen vom Schulalltag.”
Schüler: “Endlich mal wieder frei und keine Schule. Gut, man könnte ja lernen, aber social networken ist besser. Und meine Noten sind eh gelaufen. Ein großes Jippieh.”
Meine subjektive Meinung
Meine wirklich ganz subjektive Meinung zu den langen Wochenenden:
Abgesehen von dem Autokollaps, der gefühlt immer schlimmer wird (ja, denn auch andere Berufsgruppen haben die Idee, den Brückenurlaubstag zu nehmen) und die Zeit im Auto woauchimmerhin länger und länger werden lässt nicht nur wegen kilometerlanger Staus, sondern auch wegen des immensen Verkehrsaufkommens, schlagen bei diesem Thema zwei Herzen in meiner Brust
Die Brückentage sind wertvoll und gut
Ja, Lehrer haben gegen Ende des Schuljahres meist dünnere Nerven als zu Schuljahresbeginn. Regeneration wird immer schwieriger, da im Endspurt eines Schuljahres (hier in NRW sind gerade zentrale Prüfungen und bald, ganz bald sind Sommerferien) alle durchdrehen: Schulleitungen, Lehrer, Schüler (vor allem die!!! auf ihre ganz eigene Art und Weise), noch schnell hier eine Klassenarbeit oder ein Test, ja ja du kannst auch ein Plakat machen…. Schüler panicken, weil sie merken, dass die Zeit knapp wird. Lehrer geben noch einmal alles, denn die Noten sollen ja gerecht sein (zum Thema Noten demnächst mehr auf diesem Kanal) Jede Minute frei wird immer wertvoller und verschafft Verschnaufmomente. Alle in Schule pfeifen auf dem letzten Loch.
Es sind definitiv zuviele lange Wochenenden
Zweitens: Nein, es ist es zuviel frei. Meine Meinung. Denn wenn ich auf die Schüler schaue: Alles vergessen! Materialien, Schulzeiten, Regeln, eventuell Manieren und viele tatsächlich sogar den Weg zur Schule 🙂 Die vielen langen Wochenenden, die im kurzen Zeitraum aufeinander folgen, machen alle wuschig. Eine intelligentere Verteilung wäre meiner Meinung nach sinnvoll. Was sollen denn drei lange Wochenenden (à 4 Tage) in einem Zeitraum von 4-6 Wochen?
Warum die langen Wochenenden nicht wirklich ausreichen
Die vielen aufeinander folgenden langen Wochenende sind für Lehrer extrem anstrengend, denn das Stressniveau wird durch die plötzliche Vergesslichkeit (oder liebevoll Amnesie) der Schüler sukzessive höher. Das heißt der Stresslevel steigt expontionell zu den Feiertagslangewochenenden. Klingt absurd? Ist es aber leider nicht. Denn wenn die Feiertagsflut nachlässt, fängt man wieder von vorn an, nur leider nicht mehr mit so viel Kraft und Optimismus wie nach Sommerferien, wo man tatsächlich vielleicht die Gelegenheit hatte zu regenerieren. Nun, diese letzten Wochen vor den Sommerferien sind stressig, mürben und dauern gefühlt doppelt so lang.
Fazit:
Deshalb ist es gut, dass wir vor dieser stressigen Zeit Regenerationsinseln haben. Obwohl diese zu besagten Amnesien führen. Ich weiß, irgendwie beißt sich gerade die Katze in den Schwanz, aber ganz ehrlich: Wenn ich mir vorstelle, diese langen Wochenenden nicht zu haben, ich wüsste nicht, wie ich die verbleibenden Zeit bis zur Zeugnisausgabe schaffen würde. Mein Fazit sagt also, es sind zuviele lange Wochenenden und hach! es könnten noch mehr sein.
Verwirrte Grüße, aus dem Herzen von
Claudia
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